Obwohl Monica Bielenstein 1948 in Rio de Janeiro geboren wurde und mit 13 Jahren erst die deutsch Sprache lernte, avancierte sie zu einer der bedeutendsten Synchronsprecherinnen des Landes.
Nachdem sie an der renommierten Berliner Schauspielschmiede „Ernst Busch“ ausgebildet wurde, dauerte es nicht lange bis auch ihr Talent für die Synchronisation entdeckt wurde. Monica Bielenstein lieh so zum Beispiel in den 80er Jahren u.a. auch Grace Kelly für die Neuvertonung von Hitchcocks „Fenster zum Hof“ (1954) ihre Stimme. Die Highlights ihrer mittlerweile fast 1000 Sprechrollen umfassenden Karriere sind vielfältig. Als Feststimme von Emma Thompson vertonte sie die britische Schauspielerin unter anderen als Nanny McPhee in den beiden Fantasy-Komödien „Eine zauberhafte Nanny“ (2005, 2010), an der Seite von Anthony Hopkins in „Was vom Tage übrig blieb“ (1993) sowie im Drama „Saving Mr. Banks“ (2013). Als deutsche Stammsprecherin von Cybill Shepherd war sie neben der Kultserie „Das Modell und der Schnüffler“ auch in der Hauptrolle der Sitcom „Cybill“ (1995-1998) zu hören. Neben prominenten Rollen als Synchronstimme von Diahann Carroll in „Der Denver-Clan“ (1981-1989) und Deborah Shelton in über 60 Folgen „Dallas“ (1978-1991), leiht sie regelmäßig auch Celia Imrie die Stimme – wie etwa in den Komödien „Best Exotic Marigold Hotel“ (2011, 2015) oder dem Mystery-Horror „A Cure for Wellness“ (2016).
Weshalb Deutsch in Monicas Familie zunächst verpönt war und in welche Lieblingsrollen sie schlüpfen durfte, erfahrt ihr in unserem exklusiven Interview:
Deutsche Synchronstimme von Emma Thompson
In über 40 Produktionen sprach Monica Bielenstein ihre Lieblingsschauspielerin Emma Thompson. Mit Ausnahme der „Harry Potter“-Reihe vertonte sie die mehrfache Oscar- und Golden Globe-Preisträgerin fast vollständig alleine. Von Emma Thompson hat Monica Bielenstein auch schon mehrfach Briefe erhalten. 2021 war Emma Thompson in Craig Gillespies Komödie „Cruella“ zu sehen. Basierend auf der Bösewichtin des Disney-Klassikers „101 Dalmatiner“ (1961) erzählt die Realverfilmung vom Aufstieg des cleveren Mädchens Estella hin zur rachsüchtigen Cruella de Vil (gespielt von Emma Stone). Monica Bielenstein synchronisiert Emma Thompson in der Rolle der exzentrischen Modeschöpferin Baroness Von Hellman. Bei ihr bekommt die mittellose Estella zum ersten Mal die Chance, sich als Modedesignerin zu beweisen. Die Baroness führt unterdessen ein strenges Regime, doch mit ihren Entwürfen verdient sich Estella sowohl den Respekt als auch das Vertrauen der Modezarin. Doch die Baroness Von Hellman hütet ein dunkles Geheimnis, welches Estella auf einen ebenso finsteren Pfad verleitet.
Im Trailer von „Cruella“ (2021) hört ihr Monica Bielenstein als Baroness von Hellman:
Synchronstimme von Cybill Shepherd
Monica Bielenstein ist die deutsche Synchronstimme von Cybill Shepherd. Seit ihrem großen Durchbruch mit der Serie „Das Model und der Schnüffler“ (1985-1989) begleitet Monica Bielenstein die US-amerikanische Schauspielerin in zahlreichen Kinofilmen und Fernsehserien. Bevor sie mit „Cybill“ (1995-1998) ihre eigene Sitcom erhielt, spielte sie die Detektei-Chefin Madelyn Hayes. Das ehemalige Fotomodell übernimmt die Detektei von David Addison, gespielt von dem damals noch unbekannten Bruce Willis. Die Hassliebe der beiden schlagfertigen Protagonisten sorgte neben witzigen Wortwechseln auch immer wieder für erotische Spannung, weshalb die Kriminalkomödie schnell zur Kultserie avancierte. Kein Wunder, dass die kühle Maddie auch Monica Bielensteins Lieblingsrolle von Cybill Shepherd ist. Hinter ihrer harten Schalen verbirgt sich ein empfindsamer Kern. Auch der etwas einfältigen Detektiv David hat neben flotten Sprüchen auch immer wieder Eingebungen, weshalb sich Modell und Schnüffler gut ergänzen.
In „Das Model und der Schnüffler“ hört ihr Monica Bielenstein zusammen mit Ronald Nitschke, der damals noch Bruce Willis sprach:
Synchronsprecherin von Dee Wallace-Stone
Für die deutsche Synchronfassung des Sci-Fi-Klassikers „E.T. - Der Außerirdische“ (1982) wurde Monica Bielenstein von niemand geringerem als Steven Spielberg persönlich ausgewählt. Als Stimme von Schauspielerin Dee Wallace-Stone schlüpfte sie in die Rolle der alleinerziehenden Mutter Mary. Ihr Sohn Elliott entdeckt im Gartenschuppen den außerirdischen E.T. In der Stephen King-Verfilmung „Cujo“ (1983) synchronisierte Monica Bielenstein sie erneut als Mutter eines kleinen Jungen. Um ihren Sprössling vor dem Hitzetod zu retten muss sie es mit einem tollwütigen Bernhardiner aufnehmen. Als eine der mörderischen Schwestern leiht sie ihr zudem in Rob Zombies Horrorfilm „The Lords of Salem“ (2012) die Stimme. Ein mysteriöse Band löst mit ihrer Musik okkulte Visionen bei der drogenabhängigen Heidi aus. Als der Hexenforscher Francis mehr über die Musik recherchiert, macht er eine gefährliche Entdeckung. Doch Bevor er Heidi davon berichten kann, wird der von den fiesen Schwestern ermordet. Gemeinsam nehmen sie die Heidi mit auf das Konzert, welches sich als satanischer Hexenzirkel entpuppt.
Ab Minute 0:38 hört ihr Monica Bielenstein im Horrorfilm „The Lords of Salem“ (2012):
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