Marianne Groß zählt zu den renommiertesten Synchronregisseuren/Innen Deutschlands. Sie ist die deutsche Stimme von Anjelica Huston, Phylicia Rashad und Cher.
Gelernt hatte Marianne Groß ursprünglich den Beruf der Apothekenhelferin. Es folgte zunächst eine Schauspielausbildung bei Ellen Mahlke und anschließend diverse Rollen auf Münchens Theaterbühnen. Ihre erste richtige Synchronrolle war dann gleich eine richtig große, nämlich Olga Stapels, gespielt von Monique van de Ven an der Seite von Rutger Hauer, in dem oscarnominierten Drama „Türkische Früchte“ (1973).
Hierzulande verbindet man Marianne Groß‘ Timbre untrennbar mit Anjelica Huston. Die oscarprämierte US-Schauspielerin vertonte sie als Matriarchin sowohl in „Die Addams Family in verrückter Tradition“, als auch Wes Andersons „Die Royal Tenenbaums“. Als deutsche Stimme von Phylicia Rashad ist Marianne Groß vor allem aus der erfolgreichen Sitcom „Die Bill Cosby Show“ (1984-1992) bekannt – dort mimte sie akustisch die Anwältin Claire Huxtable, Ehefrau von Cliff Huxtable, der in über zweihundert Episoden von Bill Cosby portraitiert wurde. Zudem synchronisierte Marianne Groß Ikonen wie Cher (u.a. 2010 im Musikfilm „Burlesque“), Meryl Streep („Der Tod steht ihr gut“) und Whoopi Goldberg („Ghost – Nachricht von Sam“).
Darüber hinaus ist Marianne Groß für die Vertonung zahlreicher Filmklassiker verantwortlich. Zu ihren Regiearbeiten zählen die deutschen Fassungen von Drama-Klassiker wie „Philadelphia“, „Forrest Gump“, „Der seltsame Fall des Benjamin Button“, „Blind Side - Die große Chance“, „Her“, oder „Die zwei Päpste“. Auch in Marianne Groß‘ Familie gehört die Sprechkunst zum guten Ton. Ehemann Lutz Riedel sowie Tochter Sarah Riedel sind ebenfalls als Synchronsprecher aktiv.
Viel Vergnügen mit dem exklusiven Interview!
„Ich finde Anjelica Huston unwahrscheinlich bewusst. Die Frau ist immer wieder unterschiedlich.“
Sobald Marianne Groß etwas anpackt, greift sie richtig zu, so scheint es zumindest. Denn Anjelica Huston synchronisierte sie erstmals in dem ausgezeichneten Kindergruselfilm „Hexen hexen“ (1990), in dem Anjelica Huston die Hauptrolle der bösen Oberhexe Miss Eva Ernst spielt. Wenige Monate später kam dann das preisgekrönte Drama „Grifters“ (1990) mit Anjelica Huston (Sprecherin Marianne Groß) in der Hauptrolle der Betrügerin Lilly Dillon in die Kinos. Danach stand folgendes fest: für das deutsche Publikum gehört zu dieser besonderen Schauspielerin die Stimme von Marianne Groß. Anjelica Huston ist Schauspielerin und Oscarpreisträgerin in der dritten Generation.
Hier sehen wir Anjelica Huston als Familienoberhaupt Morticia Addams in „Die Addams Family in verrückter Tradition“ (1991) und wir hören Marianne Groß:
„Für mich war Philadelphia einer der größten Liebesfilme überhaupt“
Marianne Groß ist nicht nur eine der bekanntesten weiblichen Synchronstimmen in diesem Land, sie ist auch eine der gefragtesten Synchronregisseurinnen und Dialogbuchautorinnen. Wie es dazu kam, habt ihr eventuell schon in unserem Interview gehört. Sie hat sich langsam und gründlich das Handwerk erarbeitet und dabei auch großartige Hilfe erfahren. Der erste Film, in dem Marianne Groß die volle Verantwortung für Dialogbuch und Synchronregie trug, ging sofort durch die Decke: „Philadelphia“ (1993) mit Tom Hanks und Denzel Washington in den Hauptrollen. Dann nicht nur an der Oscar prämierten Vorlage, sondern vor allem auch daran, dass Marianne sich gegen die strengen Supervisoren großer Hollywoodproduktionen durchzusetzen wusste. So wurde für „Forrest Gump“ aus „Life is like a Box of Chocolate“ das großartig synchronisierte und hierzulande berühmte „Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen“. Nach „Forrest Gump“ wollten alle Marianne für ihre Synchro:
Hier die berühmte Szene aus dem mit sechs Oscars ausgezeichneten Film mit dem großartigen Tom Hanks (Sprecher: der großartige Arne Elsholtz) als Forrest Gump:
Ein wirklich großes Schwergewicht unter Marianne Groß‘ Schauspielerinnen ist eine zierliche und bis heute auf magische Weise kaum gealterte Dame namens Cher Sarkasian. Berühmt geworden durch etliche Hits zusammen mit ihrem damaligen Ehemann Sonny Bono, etablierte sich Cher nach der Scheidung zunächst als Show Masterin und Broadway-Schauspielerin zum Film-Star. In “Die Maske“ von 1985 spielte Cher dann erstmals eine fette Hauptrolle, nämlich als energiegeladene und komplizierte Rocker-Mutter eines behinderten Sohnes. Für diese Rolle wurde sie in Cannes als beste Darstellerin ausgezeichnet. Und jetzt ratet mal, wer Cher in diesem Oscar prämierten Film das erste Mal synchronisierte! Es war Marianne Groß.
Burlesque“ (2010) mit der von Marianne Groß gesprochenen Cher an der Seite von Christina Aguilera (Sprecherin: Nadine Warmuth):
„Ich muss schon sagen, dass ich diese Phylicia Rashād am liebsten spreche!“
Phylicia Rashād Spielte jahrelang die Anwältin Claire Huxtable und Ehefrau von Cliff in der ultra-erfolgreichen Sitcom "Die Bill Cosby Show" (1984-1992). Während der Superstar der Serie mittlerweile wegen unzähliger Straftaten im Gefängnis sitzt, hat sich die Schauspielerin Phylicia Rashād über zahlreiche, grandios dargebotene Rollen immer weiterentwickelt und in die Herzen u.a. von Marianne Groß gespielt. In der Serie "This Is Us – Das ist Leben" (seit 2016) spielt sie die Mutter der von Susan Kelechi Watson verkörperten Beth. In den „Rocky“-Ablegern „Creed – Rocky’s Legacy“ und „Creed II“ spielt sie die Mutter von Protagonist Adonis Johnson genannt Creed (Michael B. Jordan).
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